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26. Oktober 2006, Schauspiel Köln
In Zusammenarbeit mit dem Literaturhaus Köln e.V.

DER LITERARISCHE SALON

Roland Schimmelpfennig zu Gast bei Helminger und Kermani


Roland Schimmelpfennig

„Gespräch unter Kollegen“ - In Köln feierte der „Literarische Salon“ Premiere

„Das wissen wir auch nicht so genau“ – ein wenig bange schaute das versammelte Hauspersonal des Kölner Schauspiels am vergangenen Donnerstag, nach ihrem voraussichtlichen Dienstschluss an diesem Abend gefragt. Eine Etage über ihnen feierte der „Literarische Salon“ Premiere, eine Kooperation von Schauspielhaus und Literaturhaus Köln: Die Autoren
Navid Kermani
und Guy Helminger laden dazu während dieser Spielzeit alle zwei Monate jeweils einen Gast zu einem zwanglosen Gespräch rund um Literatur in den „Erfrischungsraum“ ein. Da die Gäste aufgefordert sind, Musik (oder andere Medien) mitzubringen, die vor, während und nach dem Gespräch gespielt wird, gibt es kein verbindliches Ende der Veranstaltung. So soll nach den Vorstellungen der Gastgeber der offizielle in einen lockeren Teil hinübergleiten, mitsamt den geneigten Zuhörern. Ein gewisses Unwohlsein des Personals wäre da also zumindest nicht ganz unbegründet.



Moderatoren-Duo: Guy Helminger und Navid Kermani (re)



Erster Gast des Moderatoren-Duos war der Dramatiker Roland Schimmelpfennig, dessen Stück „Die Frau von früher“ zuvor im großen Saal in Jürgen Goschs Inszenierung aufgeführt wurde. Diese Maßnahme dürfte dazu beigetragen haben, dass der erst im Anschluss an das Stück um 21.30 Uhr beginnende „Salon“ dank einiger Theaterbesucher recht erfreulich besucht war: Rund 70 Zuhörer verteilten sich im Erfrischungsraum an Bar und Tischen.
Nicht als Lesung, sondern als „Gespräch unter Kollegen“, so die Ankündigung, sind die Gespräche angelegt. Navid Kermani, der gemeinsam mit Intendant Marc Günther an gleicher Stelle schon den „Politischen Salon“ moderiert, nähert sich dem Gast, wie man am Donnerstag gut beobachten konnte, eher didaktisch: Er ist zuständig für die tiefgründigen, weiter ausholenden Fragen, sowie dafür, dass die vorgesehene Zeit eingehalten wird. Der formlosere Part fällt Guy Helminger, dem Kölner Autor mit luxemburgischen Wurzeln zu: mit launiger Präsenz weiß er ein Gespräch jederzeit aufzulockern. Und wenn dann der Gast noch so schlagfertig ist, wie Schimmelpfennig, verspricht das einen kurzweiligen Abend.
Das Duo konnte dem Regisseur nicht nur Aufschlussreiches zu seinem Werdegang vom Journalisten zum Dramatiker auf den Stationen Göttingen, Istanbul, München entlocken. Sie wagten sich auch an Fragen wie die Bedeutung der ständigen Wiederholungen von Banalitäten in seinem Werk: „Mir gefällt die Musikalität dieser Wiederholungen“, verriet Schimmelpfennig. Wiederholung ist auch wesentliches Stilmittel in den Krimis von Jerome Charyn, dessen Roman „Blue Eyes“ der Dramatiker ebenso im Gepäck hatte wie den Roman „Die Islandglocke” des isländischen Autors Halldor Laxness, Literaturnobelpreisträger von 1955: aus beiden Werken, ebenso wie aus Schimmelpfennigs Hörspiel „Vorher, nachher“ lasen die Darsteller Anja Herden und Sébastien Jacobi. Schimmelpfennigs Musik reichte von Michelle Shocked bis Dean Reed und liefertedem Autoren-Trio, wie die Texte, ausreichend Gesprächsstoff: Erst nach Mitternacht deutete sich ein Feierabend für das Hauspersonal an.
Wenn sich das Moderatoren-Duo Kermani/Helminger erst richtig aufeinander eingespielt hat und die durch die Bühne entstehende Distanz zu den Zuhörern gelockert wird, verspricht das Konzept des neuen „Literarischen Salons“ eine abwechslungsreiche Reihe, die das literarische Leben im Kölner Zentrum bereichern wird. Es käme, spätestens nach dem Wegzug des Literaturhauses aus dem Mediapark in den Kölner Süden, wie gerufen.


Stefan Andres - red / 28. Oktober 2006
ID 00000002768
Der „Literarische Salon“ im Erfrischungsraum des Schauspielhaus Köln, Offenbachplatz 1, moderiert von Navid Kermani und Guy Helminger, wird fortgesetzt am Donnerstag, 14. Dezember, um 20.30 Uhr. Gast wird dann Autor Clemens Meyer sein.
www.literaturhaus-koeln.de

Weitere Infos siehe auch: http://www.buehnenkoeln.de






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