Antje Syfuß: Nixenliebe
Wasserfrauen in der Literatur2006, Haag + Herchen Verlag GmbH, Frankfurt am Main ISBN 10: 3-89846-425-3 / ISBN 13: 798-3-89846-425-3
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Nixenliebe
Die Autorin (Jahrgang 1941) verfolgt die Spur des uralten Mythos der Nixen und Wasserfrauen in der Literatur – in Märchen, Sagen und Dichtung - von der Antike bis in die Gegenwart. Diese geheimnisvollen Gestalten haben Dichter und Schriftsteller schon immer fasziniert, von Homer über Goethe bis hin zu Fontane, Eichendorff, Brentano, Mörike im 19. Jahrhundert. Das Märchen „Die kleine Seejungfrau“ von Andersen verzauberte Generationen, ähnlich wie die romantische Märchenerzählung „Undine“ von Fouqué, nach der Lortzing die gleichnamige Oper schrieb. Auch im 20. und 21. Jahrhundert hat die Faszination der schillernden Wesen aus dem unergründlichen Element Wasser nicht nachgelassen: Literarische Beispiele dafür gibt es bei Thomas Mann, Peter Rühmkorf, Elke Domhardt, Samantha Hunt. Dabei treten die Wasserjungfrauen in vielfältigen Rollen auf – als verführerische Sirenen; als namenlose Helferinnen, aber auch Rächerinnen, wenn man sie zu betrügen versucht; als wunderschöne, betörende Märchenwesen; als unerreichbare „Traumfrauen“; als einsame Wesen, die sich nach Liebe sehnen und durch Liebe zu Menschen werden können.
Der Mythos reicht zurück in archaische, matriarchalische Vorzeit: Das Bild der Nixe spiegelt ihre Doppelnatur als Große Mutter, Ernährerin und Gebärerin, aber auch Zerstörerin und Todesbotin. Sie ist einerseits schöne, schenkende Verführerin (Goethe, Keller, Kafka, Mann, Bachmann, Giraudoux), andererseits gefährliche, das Leben bedrohende Kraft (Grimm, Goethe, Schiller, Eichendorff, Fouqué, Wilde, Heyse).
Am Mythos der Nixe zeigt sich nicht zuletzt die „Urangst“ des Mannes vor dem geheimnisvollen, verwirrenden, irritierenden, schillernden Wesen der Frau: „Mann“ kann sie nicht greifen, nicht festhalten, nicht verstehen, ihr nicht trauen – und doch verfällt er ihr rettungslos ...
„Wasserfrauen sind so vielfältig wie ihr Element, das Wasser. Darum ist der Mythos bis heute lebendig.“(Nachwort der Autorin)
Das Buch enthält eine Fülle von Literaturbeispielen und hat ein faszinierendes Thema umfassend aufgearbeitet.
a. d. – red. / 21. Februar 2007 ID 2998
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