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Rezension 6


Haefs, Gisbert

Andalusischer Abgang

Kriminalgeschichte


Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg, September 2000,
rororo 22816, ISBN 3499228165, 14.90 DM

zu beziehen über

 

Gisbert Haefs:
Andalusischer Abgang

Gisbert Haefs ist kein einfacher Serientäter. Anfang der 80er Jahre schuf er die skurrile Detektivgestalt Baltasar Matzbach und erschloss sich mit einer Reihe von Matzbach-Krimis eine dankbare Leserschaft, die immer noch wächst. Mit Erfolg weitete der bemerkenswert produktive Autor seine Erzählfreude und Fabulierkunst auch auf andere Gattungen der Unterhaltungsliteratur aus. So schrieb er neben einem Politthriller auch Science Fiktion - Romane. Seit 1989 sind mehrere stattliche historische Romane erschienen, die den Romancier als kundigen Führer in die lebendige und spannungsgeladene Welt der Antike ausweisen. Der im Jahr 2000 publizierte Roman "Raja" ist eine Zeitmaschine zu abenteuerlichen Ereignissen im ausgehenden 18. Jahrhundert und entführt in exotische Gefilde des von kriegerischen Auseinandersetzungen aufgewühlten indischen Subkontinents.

Nun hat Haefs ein Road-Movie im Format eines Krimibuchs vorgelegt.
Der von einer Lebensversicherung beauftragte Detektiv Mario Guderian reist von Frankfurt in die spanische Provinz, um einen mysteriösen "andalusischen Abgang" zu untersuchen. Trotz der Identifizierung der Leiche durch die Witwe gibt es Zweifel an der Identität des millionenschwer versicherten deutschen Geschäftsmanns, der kopflos vor einem Bordell gefunden wurde. Guderian hofft, auf der letzten Reiseroute des Kopflosen, die er anhand von Hotelrechnungen und Rechnungen nachvollzieht, Klarheit zu schaffen. Dabei stößt der Ermittler auf höchst verwirrende Anhaltspunkte und sieht sich Anschlägen ausgesetzt, die er zunächst nur als Warnung und Abschreckung versteht.
Zeitgleich mit dem Auftauchen der verführerischen Witwe, die seine Reisebegleiterin wird, wird der Auftrag lebensgefährlich. Der vom Autor mit menschlichen Zügen ausgestattete Held erfährt am eigenen Leibe, dass eine gute Spürnase nicht das einzige wichtige Organ eines Detektivs ist, auch wenn er sich mit bissiger Ironie gegen die knisternde Erotik wehrt.
Unterstützt von einem spanischen Polizisten, dem es um mehr geht, als die Aufklärung eines Mordfalls, kommt es zu einem turbulenten "Show-Down".
Gisbert Haefs findet in dieser sonnendurchfluteten Kriminalgeschichte zurück zu seinem ursprünglichen Metier, ohne wirklich ein Wiederholungstäter zu werden. Erfindungsreich und mit Sprachwitz, wie es vom Lesepublikum geschätzt wird, kreiert er ein neues, lustvoll grübelndes Detektiv-Original, das sich so gut kennt, "um sich nicht besser kennen zu wollen".

v. - red / 3.10.2000

 
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