Wovon die Welt nichts weiß... Tibets vergessene Kinder
"Flucht über den Himalaya" Ein Buch von Maria Blumencron
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www.malik.de
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Ein Buch, einen Film, und fast ihr ganzes Leben widmet die Wienerin Maria Blumencron einem Thema: dem Schicksal tibetischer Kinder auf ihrer tragischen "Flucht über den Himalaya" nach Indien.
Jedes Jahr kämpfen sich rund tausend tibetische Kinder über die verschneiten und vereisten Pässe des Himalayas. Das höchste Gebirge der Welt ist auch die härteste Grenze, die es zu überwinden gilt, um auf die sichere Seite, nach Indien zu kommen. Dort, wo es für junge TibeterInnen Schulen, Essen, Zukunft gibt.
Im Urlaub wurde die Filmemacherin Maria Blumencron auf die Tragödie der tibetischen Flüchtlingskinder aufmerksam. Ihre Schicksale ließen sie nicht mehr los. Sie wollte die Welt mit einem Film darüber informieren.
Mehrmals fuhr sie daher in die Region, zweimal musste sie die intensive Reportage abbrechen, bis die Aufnahmen gelangen. Ihr nicht weniger beeindruckendes Buch erschien jetzt auch als Taschenbuch bei Serie Piper in München.
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Die Sterne haben unsere Tränen gezählt und der Schnee unsere Schritte, sagen die Kinder. Denn bei dunkelster Nacht und klirrender Kälte, oft ohne ausreichend warme Kleidung schicken die Eltern ihren Nachwuchs los. Manche Mädchen und Jungen sind noch keine sechs Jahre alt. Die Hoffnung auf ein besseres Leben treibt sie zu dieser verzweifelten Tat. Denn manche Eltern sehen ihre Kinder nie wieder. Nur in Indien haben tibetische Kinder eine Zukunft, dort gibt es Ausbildung und Auskommen. Doch als kleine Kinder müssen sie dorthin. Später, als Jugendliche, haben TibeterInnen auch in Indien keine Chance mehr.
Zu ihren Lebzeiten errichtete die krebskranke Schwester des Dalai Lama an der indischen Grenze zu Tibet, eine Auffangstation für tibetische Flüchtlingskinder. Auch der Dalai Lama, das religiöse Oberhaupt Tibets, dervor einigen Tagen seinen 70.Geburtstag feierte, lebt dort im Exil.
Maria Blumencron schildert in "Wovon die Welt nichts weiß..." in persönlichen Porträts mehrere Einzelschicksale, die durch die Fotos noch intensiver werden. Sie berichtet von schmerzhaften Wanderungen bei teuflischer Kälte, von mangelhafter oder fehlender Kleidung und Schuhwerk, von Ausdauer und Zusammenbrüchen - und von lebenslangen Freundschaften.
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"Never give up" ist die Devise des Dalai Lama. Auch für die 40-jährige Maria Blumencron, Mutter eines Sohnes, ist dies im Laufe der Jahre, die diese Reportage gebraucht hat, zum Leitspruch geworden. Nach eigenen Aussagen hat die Begegnung mit den Kindern im Himalaya ihr Leben stark verändert.
Der ZDF-Film "Flucht über den Himalaya" wurde mehrfach mit deutschen und internationalen Preisen ausgezeichnet. Es ist ihr Lebenswerk. Bis heute steht sie in Kontakt mit den inzwischen erwachsenen Kindern ihrer Reportage.
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Das Buch über die tibetischen Kinder geht an die Nieren, ebenso das zweite Buch der 40-jährigen Wienerin „Das Wunder von St. Petersburg“ über Kinderschicksale in Russland. Auch dieses packende und ergreifende Buch erschien im PiperMalik Verlag in München.
Hilde Meier
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Hilde Meier, 12. Juli 2005 ID 00000001961
Maria Blumencron
Flucht über den Himalaya
Serie Piper, München, 2005
Neuerscheinung
EUR(D) 9,90 / sFr 18,10
ISBN 3-492-24421-1
Kartoniert
304 Seiten, mit 16 Seiten Farbteil
Maria Blumencron
Das Wunder von St. Petersburg
Rußlands Kinder und die Macht der Phantasie
Malik, München, 2004
EUR(D) 19,90 / sFr 34,90
ISBN 3-89029-283-6
Lesungen unter www.malik.de
Weitere Infos siehe auch: http://www.malik.de
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