Literatur - Porträts - Ashmania
John Ashman - ASHMANIA

Bye, bye - on demand

Wenn Sie neulich Nacht, um 4:22 Uhr mitterechtseuropäischer Zeit, unter Ihrem ignoranten Partner auf der Nachkriegs-Knopfloch-Matratze im Gød-Vic-Doppelbett von IKEA tot aufgewacht sind, dann brauchen Sie hier nicht weiterzulesen.

Der klägliche Rest, der sich, aufgrund einer günstigen Stellung der Mondknotenachse, dafür entschieden hat, nun doch keine Briefbombe zu schicken, stellt sich beim Verfassen eines Entlassungsgesuches womöglich nicht nur die Frage: Wie vermehren sich kernlose Orangen?, sondern auch: Was soll man bloß schreiben?
    • Du hast scharfen Mundgeruch, den hattest du gestern schon und vorgestern bestimmt auch.
    • Ich kann nicht mehr!
    • Bin schon im letzten Leben virtuell verstorben – muss jetzt endlich leben. Bye
    • Ihr braucht mich gar nicht zu suchen – schwimme mit Ölteppichen im offenen Meer
    • I have a dream!
Damit nicht schon die logistische Vorarbeit eines Abschiedsbriefes durch doppeldeutige Genitivakrobatik und schwermütiges Wangenbeben über jenen Halbsinn der letzten Worte die Sehnsucht nach einem spontanen Hüpfer über den Jordan unnötig forciert, hat ASHMANIA den ultimativen Abschiedsbrief entworfen – nur für den Fall, dass es überhaupt jemanden interessiert, wenn Sie nicht mehr anwesend sein sollten!

Alle Welt, so auch schwer arbeitende Politiker, akkordverdächtige Hartz-IV-Aspiranten oder die pubertäre Vorstadtjugend auf großer Fahrt – selbst lichtscheue Legastheniker bekommen so endlich eine reelle Chance, sich ordnungsgemäß abzumelden.


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* Lässt sich per Punktschriftmaschine auch in Blindenschrift ausdrucken.

** Pisa Testurteil: Geeignet für Legastheniker aller Klassenstufen


Angelo John Ashman, Hamburg 02. April 2006
siehe auch: John Ashman
www.ashmania.com

E-Mail: John Ashman