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AutorInnen-Porträts: Alf Rolla: Abgebrüht - eine kleine Leseprobe

Alf Rolla

Abgebrüht

Die Ermittlungen in einem Mordfall scheinen im Sand steckenzubleiben. Der Kölner Kommissar Koritzius ermittelt halbherzig, er hat genug eigene Probleme am Hals - Er fühlt sich zum SM-Milieu hingezogen und fürchtet, daß seine Neigung entdeckt wird. Darum geht er zu einer Psychotherapeutin. Ihr Freund, ein vor dem beruflichen Aus stehender Zeitungsreporter, recherchiert ebenfalls in dem Mordfall: kommt dem Polizisten und dem Mörder auf die Spur - und gerät in tödliche Gefahr...



Leseprobe:

Abgebrüht

PROLOG


Mittwoch, 8. Juni

Draußen herrscht eine klare Sommernacht. Noch nicht einmal der Ruß aus dem Kölner Süden kann sie verdunkeln. Von der Schwüle ganz zu schweigen.

Der viel zu große Jogginganzug in Navy wäscht sich die Hände, trocknet sie aber nicht ab. Und hütet sich vor einem Blick auf das Spiegelbild. Dafür schaut er auf seine Armbanduhr und nickt erleichtert: acht Minuten vor Mitternacht.

Dann dreht er sich um 180 Grad und starrt auf die hellbraune Tür. Er füllt die Lungen mit Luft und geht nach nebenan. Noch nicht einmal eine Sekunde später zerrt er einen Wäschekorb in das Badezimmer und hievt ihn auf eine Sackkarre. Dann stützt er beide Ellenbogen auf den Korb und lässt für einen Moment den Kopf sinken. Er stößt Luft durch die Lippen aus, so wie Bergleute es gerne tun, wenn sie sich an den Förderkorb lehnen.

Ihm ist so, als habe er eine Filmrolle im Kopf. Zwei Spatzen im Vogelnest lassen sich Schrimpscocktail mit jungem Lauch, Champignons und lauwarme Minibrötchen servieren. Schnitt. Schwitzen im französischen Bett. Schnitt. Abkühlen im Whirlpool. Wann ist endlich diese Spätvorstellung zu Ende? Wann holt sich das Zentrale Nervensystem wenigstens ein Magnum? Mann, reiß dich zusammen!

Langsam schiebt er die Karre auf den Gang. Zur Tür zum Notausgang. Leise öffnet er die Eisentür und ist im gelbgestrichenen Treppenhaus. Grüne Neonröhren verschenken ein trübes Licht. Der Boden ist schmutzig. Zwischen den Staubbällchen rollt die Karre die Treppen herunter: Plooop! Etage für Etage, Stufe für Stufe.

Plooop!

Er hat das Gefühl, er sei seinem Körper entstiegen. Und würde nur als Zuschauer eine traurige Gestalt ächzen sehen. Das Fieber steigt.

Die Nike-Schuhe quietschen auf dem Boden. Auf jeder Etage dreht er den Kopf und wirft der Tür einen finsteren, ängstlichen Blick zu. Doch niemand geht Patrouille auf dem fast vergessenen Trimm-Dich-Pfad.

Plooop!

Auf einem Flur tönt jemand mit einer Gackerstimme. Der Wortlaut scheint nicht für den Flur bestimmt zu sein. Plooop! Irgendwo zwischen zwei Etagen beugt er sich über die Karre, rollt die Schulter und schnauft leise. Und weiter geht es. Plooop!

Nach Wieviel-Minuten-Auch-Immer ist er unten. Plooop! Da ist wieder eine Eisentür. Er zögert etwas. Leise öffnet er sie. Und schiebt die Karre weiter. Das Licht in der Küche lässt sein Blut auf Kühlschranktemperatur sinken. Er steht da wie angewurzelt unter der Eiswasserdusche. Ein billiges Radio plärrt Bat Out Of Hell. Aber sonst ist nichts zu hören. Nur Schwüle wälzt sich durch den Gang. Weiter!

Er reißt wieder eine Eisentür auf. Nichts passiert. Er lugt um die Ecke, plötzlich steht er in der Tiefgarage und entdeckt den Dinosaurier der Straße in Altrosa. Der messerscharfe Blick kann in sekundenschnelle kalt funkeln.

Er sieht den Korb an, lacht leise und reibt sich die Hände. Trotzige Züge ummalen den Mund. Die Haut des viel zu großen Jogginganzuges in Navy glüht. Aber nicht von der Sonne. Er lehnt sich an die Wand und seine Knie geben nach. Gleich kann er sich umziehen. Auf ihn wartet das grüne Trikot des Siegers. Er ist dem gottverdammten Dschungel entkommen.

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Pressestimmen

... Ein Geschenk an Computer-Freaks in aller Welt!
Ruhr Nachrichten, 13. 11. 1998

... Kölner Autor verschenkt Krimi ...
Deutsche Presse-Agentur, 17. 11. 1998

Ein Mord, ein Kommissar mit Sado-Maso-Gelüsten und ein abgehalfteter Reporter - alles, was ein richtiger Krimi braucht ...
BILD-Zeitung, 18. 11. 1998

... Das ist ungewöhnlich in der deutschen Krimi-Landschaft ...
Südwestrundfunk (SWR), 18. 11. 1998

Alf Rolla, Kölner Krimi-Autor, ist das Antichambrieren bei Verlegern (es waren 42) leid ...
Westdeutsche Zeitung (WZ), 18. 11. 1998

... Eine ausgefallene Idee ...
Eins Live (WDR), 18. 11. 1998

... Alf Rolla war erst sauer, dann ging er in die Offensive ...
Express, 18. 11. 1998

Jetzt wird´s spannend! ...
Radio RPR Eins, 1. 12. 1998

Ein Angriff auf die Gänsehaut ...
Mitteldeutscher Rundfunk (MDR), 5. 12. 1998

... Der Krimi, den Alf Rolla schrieb, trägt den verheißungsvollen Titel "Abgebrüht". Und abgebrüht muß man schon sein, um in dieser Branche zu überleben.
Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ), 7. 12. 1998

Deutschlands erster Online Krimi ...
Club Clip (Radio RPR Clubmagazin), 4/98

... Mit einer so großen Resonanz hat der Autor nicht gerechnet ...
Deutsche Welle, 7. 1. 1999

... Dies ist nicht etwa der Plot des nächsten "Tatort" ...
Kölner Illustrierte, Januar 1999

... Auch Lektoren sollten mal ins Internet schauen!
Antenne Bayern, 2.2.1999
 
siehe auch / Literatur:
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© 2001 Kultura-Extra (alle Beiträge unterliegen dem Copyright der jeweiligen Autoren, Künstler und Institutionen. Widerrechtliche Weiterverbreitung ist strafbar.)
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