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»Felder«
immaterielle Raumskulptur aus Klang und Licht
Laurenz Theinert und Richard Spaeth

Die "shedhalle" im ehemaligen Tübinger Schlachthofgelände bietet den Rahmen für eine außergewöhnliche Licht-Klang-Installation.
Sowohl der Klang als auch das Licht erzeugen im Raum Felder. Der Klang verdichtet den Raum zu einer Plastik durch die man hindurchlaufen kann. Das Licht weitet den Raum - er scheint von innen heraus zu atmen.
Der Lichtkünstler Kurt Laurenz Theinert hat auf dem Boden 54 helle, weiße Leuchtdioden in einem gleichmäßigen Raster angeordnet. Die einzelnen Reihen sind als Lauflichter gesteuert. Obwohl diese gleichförmig ablaufen, verbinden sich einzelne Lichtimpulse zu Bewegungen, die vom Raster völlig losgelöst scheinen. Die Ursache dafür liegt darin, dass einzelne Ereignisse innerhalb sehr kurzer Zeitspannen als Bewegung oder Sprung wahrgenommen werden.
Der Komponist Richard Spaeth hat im Raum verteilt Orgelflöten gehängt. Ihre Töne sind die Teiltöne eines einzigen Tones. Ein Ton setzt sich aus einer Grundschwingung und Teilschwingungen zusammen, die seine Klangfarbe bestimmen. In der Installation erklingt der Ton räumlich aufgesprengt. So wird er in seiner Vielfalt bis ins Detail transparent.
Die Installation ist außerdem im September und Oktober im Schloß Neuenbürg bei Pforzheim zu sehen und zu hören.

Kurt Laurenz Theinert, geboren am 20.1.1963 in Hannover, Studium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, beschäftigt sich seit frühen Jahren mit Fotografie. Über die Zeit entwickelt sich seine Arbeit weg vom Abbilden und hin zum Medium Fotografie im Sinne der konkreten Kunst. Die zunehmend radikale Reduzierung der Bildinhalte führt zur Arbeit direkt mit Licht, das er nicht erhellend als Beleuchtung einsetzt sondern als schnell reagierenden, flüchtigen Träger von Wirkung im Raum. Diese Wirkungen sind an Bewegungen gebunden. Entweder durch gesteuerte Lichtimpulse oder Reflektionen, die sich durch die Eigenbewegung des Betrachters verändern.



Richard Spaeth ist am 13. März 1958 in Stuttgart geboren. Nach Abschluss seines Architekturstudiums widmet er sich der freien musikalischen Improvisation. Er vertieft sich in Akustik, Harmonik und Philosophie, um 1992 mit einer Dissertation über den phänomenologischen Zusammenhang von "Raum und Klang" zu promovieren. Von 1993 bis 2003 ist er als Musiker und Komponist am "Theater im Zentrum" in Stuttgart tätig. 1995 stellt er den ersten musikalisch gestimmten Raum vor: "Der Harmonische Raum I-VI" (1989-1995). Im selben Jahr lernt er den "grandfather of minimalism", den New Yorker Komponisten und Musiker La Monte Young, kennen und wird dessen Schüler. In den Jahren 1997-1999 bringt er, gefördert durch die Hermann Haake Stiftung, drei weitere Werke zur Uraufführung: "Nachtmusik" (für Celloseptett, 1997), "Mattina" (für 2 Musiker und Rückkopplungs-Harfe, 1998) und "Schatten" (für Raum, Holz, 101 Saiten und Töne, 1999).


Shedhalle e.V.
Schlachthausstr. 13
72074 Tübingen


Öffnungszeiten:
Do. 4.3.04 19 uhr bis 21 uhr
Sa. 6.3.04 19 uhr bis 21 uhr


Do. 11.3.04 19 uhr bis 21 uhr
Sa. 13.3.04 19 uhr bis 21 uhr