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Filmbesprechung


Trickfilm/Satire - USA 2004

Team America

(Team America: World Police)

Start: 30.12.2004, Freigegeben ab 16 Jahren - 98 Min.

Anarchistischer Puppenwahnsinn

Inzwischen ist Hysterie zum weltweit unschlagbaren Stilmittel in den Medien geworden, vor allem wenn es um Terrorismus und die amerikanischen Antworten darauf geht. Wer sich mit Ironie und Humor an dieses Thema wagt, schafft schon von vornherein erfrischende und sehr nötige Alternativen, sei es ein Michael Moore, auch wenn dessen Filme nicht ganz zu Unrecht als Revival-Erscheinungen sozialistischer Propaganda bezeichnet werden, oder Trey Parker und Matt Stone, die neuerdings mit Marionetten spielen.

Die Hauptrolle im neuen Kinofilm der beiden Macher von South Park spielt die Weltpolizei vom Team America; deren Antwort auf den internationalen Terrorismus ist pure militärische Gewalt. Entschlossen jagen diese munteren Cowboys mit Puppenaugen, denen wohl nur der amerikanische Freiheitsgedanke einen solchen Glanz verliehen haben kann, rund um die Welt und schießen, bomben, morden, was das Zeug hält. Die filmischen Repräsentanten der US-Außenpolitik haben dabei zwei natürliche Feinde:

Neben dem organisierten Terrorismus, hier unter der Führung vom nordkoreanischen Diktator Kim Jong-Il (er erinnert etwas an den Saddam aus der South-Park-Kinoadaption), ist es der sogenannte intellektuelle Widerstand im eigenen Land, mit dem es die wackeren Polizisten zu tun haben. Die beiden herausragenden Vertreter der linksliberalen Kritik sind Michael Moore selbst und die Film Actors Guild aus Hollywood, ein nicht weniger stupides als breites Staraufgebot unter der Leitung von Alec Baldwin.

Dass das ein großes Chaos ergibt, ist keine Überraschung. Am Ende verliert der Terror und die Mitglieder der Schauspielervereinigung – von Susan Sarandon bis Matt Damon haben sie den ganzen Film über schon einiges an Gelächter einstecken müssen – sind ebenso wie Michael Moore auch nicht mehr unter den Lebenden, während das Team seinen Kampf weiter fortführen kann. Zwar haben sie sich mit ihren Methoden schon selbst zur Genüge diskreditiert, etwa wenn sie Weltkulturerbe ganz nebenbei zerstören, von ihren Aussagen ganz zu schweigen, ihr Sieg am Ende dieser Fluch- und Gewaltorgie von einem Film ist aber für den Zuschauer doch etwas unbefriedigend. Der einzig schlüssige Abschluss dieses dreifachen Rundumschlags wäre wohl nur in Form einer Totalvernichtung à la Dr. Strangelove gegeben.

Doch gerade dieser Film verträgt keine allzu strenge Betrachtung durch intellektuelle oder gar moralische Lupen. „Team America – World Police“ ist keine polemische Offenbarung, wohl aber Unterhaltung auf Kosten derer, die es nicht anders verdient haben.


Jürgen Leidinger, 6. Januar 2005
ID 1557

Weitere Infos siehe auch: http://www.teamamerica.com/






 

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