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Filmbesprechung


Seit 27. Januar bundesweit im Kino

25 Grad im Winter

Originaltitel: 25 degrés en hiver

Ein Film von Stéphane Vuillet

Lost in Brüssel:

Miguel, der Sohn spanischer Einwanderer ist alleinerziehender Vater, seit seine Frau nach Amerika abgehauen ist. Sein Vermieter lauert ihm wegen der Miete auf. Im Job als Autokurier im Reisebüro seines Bruder läuft es nicht rund. Doch zu seiner 8-jährigen Tochter Laura (Raphaelle Molinier) ist er fürsorglich und zärtlich.

Szenenbild: Miguel (Jacques Gamblin) und Laura (Raphaelle Molinier)


Als sich am Flughafen eine russische Frau in sein Auto schmuggelt, um der Abschiebung zu entgehen, ändert sein Alltagstrott den Tritt. Die illegale Ukrainerin Sonia (Ingeborga Dapkunaite) braucht einen Schlafplatz und kommt gezwungenermaßen bei ihm unter.
Von nun an ist er mit ihren Problemen konfrontiert. Sonia sucht ihren Mann. Nun treffen Verlassene und Verlorene aufeinander, Immigrant begegnet Illegaler. Der Versuch einer Verständigung beginnt.



Szenenbild: links Miguels Mutter (Carmen Maura), rechts Laura (Raphaelle Molinier)


In dem humorvollen Drama 25 Grad im Winter regiert die Situationskomik. Der Film besticht durch seinen Alltagsbezug. Zur Flüchtlingsproblematik, zur Abschiebepraxis und anderen Heftigkeiten, ohne dabei weinerlich, überdramatisch, oder moralisch zu werden.
Zu Miguels Familie gehören auch sein Bruder Juan (Pedro Romero), der erfolgreiche Reiseunternehmer und ihre Mutter - die so spanisch-temperamentvoll und mütterlich-dominant ist, wie man es von Carmen Maura erwartet. Sie gerät auch in 25 Grad im Winter, in Stépane Vuillet’s Erstlingswerk in Drehbuchlänge, immer wieder an den Rand des Nervenzusammenbruchs. Insgesamt ist die Besetzung wunderbar. Und da in einem ImmigrantInnen-Film die Sprachverwirrung nicht fehlen darf, wird leidenschaftlich französisch, spanisch und russisch, auch durcheinander, gesprochen.
Obwohl Miguel (Jacques Gamblin) wahrlich genug eigene Sorgen hat, nimmt sich er sich Sonias Suche an.
Das Vierergespann zieht in der Klapperkiste los. Wie im besten Roadmovie kurven sie durch Brüssel, Belgiens Europastadt. Sie finden zwar den Mann, doch das Glück ist anderswo.

Die leichte, lockere und überaus warmherzige Geschichte des bekennenden Aldomovar-Anhängers Vuillet ist auch sein Regiedebüt, in dem drei Frauen die Hauptrollen spielen: „Ich mag Frauen, ich komme gut mit ihnen zurecht und sie überraschen mich mehr als Männer das tun. Und da ich Überraschungen mag, suche ich nach ihnen sowohl im Leben als auch in der Fiktion.“
Abwechslung scheint dem jungen Franzosen auf den Leib geschnitten: Erst hat er Mathematik studiert, dann Musik, danach als Percussionist gearbeitet. In Belgien drehte er mehrere Kurzfilme (u.a. Terrre natale, Native Land – Heimatland) und dann seinen ersten Spielfilm.
Inzwischen erprobt er sich auch in der Rolle des Regisseurs und - bald - des zweifachen Vaters.
25 Grad im Winter war offizieller Wettbewerbsbeitrag und Abschlussfilm der Berlinale 2004 und erklärter Publikumliebling. Es sind auch 90 kurzweilige, turbulente und lustige Minuten. Vergnügen pur.


Hilde Meier - red / 1. Februar 2005
ID 00000001585
Seit 27. Januar ist der Film bundesweit im Kino zu sehen.

Autor und Regie: Stépane Vuillet
DarstellerInnen: Carmen Maura, Jacques Gamblin, Ingeborga Dapkunaite, Raphaelle Molinier, Pedro Romero u.a.
Belgien/Frankreich 2004, 90 Minuten, 35 mm Cinescope, DTS Stereo, Deutsche Fassung

Weitere Infos siehe auch: http://www.arsenalfilm.de






 

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Bewertungsmaßstäbe:


= nicht zu toppen


= schon gut


= geht so


= na ja


= katastrophal

 


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