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KÜNSTLERPORTRÄTS:
Lars Gellersen

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Photographie und Computerkunst
Lars Gellersen


Some Blue Snakes And Several Green Eyes

LARS GELLERSEN, The Fog, 12/2000

Dieses Bild basiert auf einem Farbphoto, das ich von einer Industrieanlage am Rhein im September 1999 gemacht habe. Dieses Photo wurde am PC mit diversen Effekten modifiziert. Der Gedanke, ein paar meiner Photographien mit diversen Schwarzweißeffekten zu bearbeiten, kam im wesentlichen vom Cover des Albums "Quadrophenia" der Rockgruppe "The Who". Ziel der Bearbeitung dieses Bildes war es, einen geheimnisvoll-unheimlichen Effekt zu erzeugen, für den sich die Silhouette einer Industrieanlage anbietet.



LARS GELLERSEN, A Different City, 12/2000

Hier habe ich ein Photo der Stadt Köln, aufgenommen vom Kölner Dom aus, am Computer weiterbearbeitet. Ziel der Bearbeitung dieses Bildes war es, einen futuristischen, fließenden Eindruck zu erzeugen, ein wenig im Stil von Fritz Langs Meisterwerk "Metropolis".



LARS GELLERSEN, Solitude, 12/2000

Diese PC-Bearbeitung basiert auf dem Photo einer von Wasser umspülten Bank im Rhein. Bereits das Farbphoto strahlte eine besondere Einsamkeit aus; diesen Eindruck ich aber durch die Weiterbearbeitung im PC noch erheblich verstärken.


LARS GELLERSEN, Nr 21, 8/2000

Das diesem Bild zugrunde liegende Photo entstand mehr oder weniger zufällig beim Suchen neuer, unkonventioneller Motive. Anschließend erfolgte dann wiederum eine PC-Bearbeitung, die einen fließende, weichen und warmen Eindruck erzeugen soll. Dieses Bild soll vor allem die Ästhetik des "Alltagsgegenstands Plattenspieler" betonen, eine Ästhetik, die bei vielen alltäglichen Gegenständen erkennbar ist, wenn man vermeidet, den Gegenstand als Ganzes zu betrachten und seinen Blick statt dessen auf einzelne Details konzentriert.


LARS GELLERSEN, Nr 92, 2/2002

Dieses Bild wurde nach einer Bleistiftskizze komplett per Grafiktablett am Computer gemalt. Es soll durch die klaren geometrischen Formen und die kräftigen, das volle Farbspektrum ausschöpfenden leuchtenden Farben beim Betrachter positive Emotionen auslösen, ganz im Gegensatz zu meinen Schwarzweißbildern. Es wurde vor allem nach ästhetischen Gesichtspunkten konzipiert, mit sich nicht überlappenden, puzzleförmigen Kreisausschnitten. Das Auge soll zum einen einen wirkungsvollen Bildmittelpunkt herstellen, zum anderen für eine leichte "Psychedelisierung" des Bildes sorgen. Ein Grund für das in meinen Werken häufig auftauchenden Auge ist die Idee, das nicht nur der Betrachter das Bild anschaut, sondern dieses auch den Betrachter.


LARS GELLERSEN, Nr 107, 3/2002

Dieses Bild zeigt einen stilisierten Schachkönig, der ebenfalls auf einer am PC colorierten Bleistiftskizze entstanden ist. Auch hier finden sich wieder geometrisch-klare Formen in einfacher Konstruktion, sowie kräftige, leuchtende Farben des vollen Farbspektrums, auch dieses Bild soll eine gewisse "Freundlichkeit" auf den Betrachter ausstrahlen.


LARS GELLERSEN, Nine CPUs, 6/2002

Auf diesem Bild sind, wie der Name unschwer erkennen läßt, neun Mikroprozessoren zu betrachten, die quadratisch angeordnet wurden. Diese Bild entstand durch Scannen eines echten 386er Mikroprozessors und eine anschließende farbliche Behandlung am PC. Hier soll der Betrachter wiederum sein Augenmerk auf die Ästhetik des technischen Gegenstandes lenken, inspiriert wurde ich bei der Bildidee von Andy Warhols verschiedenfarbigen Marylin-Bearbeitungen.


LARS GELLERSEN, Nr. 150, 7/2002

Hier habe ich ohne vorherige Skizze direkt an einem weißen Bildschirm begonnen; die einzige Vorgabe, die ich mir gemacht hatte, war von beiden Seiten in das Bild hineindrängende feurige Bäume und als Kontrast einen bläulichen Bildmittelpunkt zu malen. Die Idee, Tauben in den Mittelpunkt zu setzen kam mir erst während des Malens. Durch die dynamischen, fließenden Formen scheint ein Kampf zwischen den beunruhigenden Rottönen und dem Blautönen der Tauben vorzuliegen, wenn man dabei diese Farben als Symbole nimmt, kommt man zu einen Kampf zwischen "Gut und Böse" oder "Krieg und Frieden", wobei die Flammen die Überhand zu gewinnen scheinen.


LARS GELLERSEN, Nr. 151, 8/2002

Dieses Bild entstand ebenfalls komplett spontan, d.h. ohne vorherige Skizze. Ich zeichnete einfach am PC Linien auf weißem Grund und mit der Zeit nahem sie gesichtsähnliche Züge an ,so daß ich das Ganze zu einem abstrakten Gesicht vervollständigte und anschließend mit kräftigen Farben ausfüllte. In diesem Bild ist ein vielleicht erst auf den zweiten Blick erkennbarer Kontrast vorhanden: Obwohl die leuchtend-kräftigen Farben wiederum Freundlichkeit und eine positive Austrahlung vermitteln, scheint das abgebildete Gesicht sorgenvoll zu schauen.



LARS GELLERSEN, Nr. 165, 8/2002

Für dieses Bild habe ich wieder eine vorherige Bleistiftskizze angefertigt, die ich dann am PC weiterbearbeitet habe; inspiriert zu diesem Bild wurde ich von einigen Werken Oskar Schlemmers, auch wenn sich vielleicht keine klare Verbindungslinie zwischen diesen und dem vorliegenden Bild ziehen lassen. Hier wurden zwar kräftige, jedoch weniger leuchtende Farben verwandt und das gesamte Bild ist geometrisch stark durchkonstruiert und es lassen sich Andeutungen von Räumlichkeit entdecken.


LARS GELLERSEN, Nr. 210, 9/2002

Dieses Bild ist vollkommen intuitiv, also ohne vorherige Planung oder Skizzierung, auf einem "weißen Bildschirm" entstanden, ich habe einfach solange mit verschieden Farben experimentiert, bis das Ergebnis in meinen Augen eine interessante Farbkomposition ergab, wobei ebenfalls die Dynamik und die Spontanität des Malprozesses erhalten bleiben sollte.


LARS GELLERSEN, Some Blue Snakes And Several Green Eyes, 9/2002

Hier standen die "Rahmenbedingungen" bereits vor Beginn des Malens fest: Ein feurig-glühender Hintergrund sollte mit geschwungenen blauen Linien überzogen werden, auf denen Augen "sitzen". Mit diesen Eckdaten im Kopf machte ich mich dann an die Ausgestaltung, die wiederum ähnlich intuitiv und ohne vorherige Skizzen wie bei Bild Nr. 210 erfolgte. Von einigen meiner Bilder habe ich auf fünfzig Exemplare limitierte und signierte Ausdrucke, die aus Kostengründen leider vom heimischen A4-Tintenstrahldrucker stammen, hergestellt. Eventuell werde ich jedoch mittelfristig auch das eine oder andere Bild einmal in einem größeren Format drucken lassen.


Photographie und Computerkunst

Lars Gellersen

Es ist immer schwierig, zu beschreiben, wie man zur Kunst gekommen ist, denn wahrscheinlich ist bereits die Kindheit prägend dafür, auch ich habe als Kind "blöckeweise" Bilder gemalt, die aber meist technische Gegenstände wie Autos, Flugzeuge etc. oder Comicfiguren gezeigt haben, Malbücher habe ich übrigens nie so sehr gemocht - die waren zu steril und "einengend"...

Auch der Kunstunterricht in der Schule konnte kaum langfristig meine Begeisterung gewinnen, auch hier waren die Themengebiete zu stark festgeschrieben und es war zuwenig Raum für eigene Ideen und Kreativität...

Erste eigenständige Impulse hatte ich Mitte der 90er Jahre als ich die Photographie für mich entdeckte, dies wurde intensiviert, nachdem ich das Medium PC für die Bildbearbeitung nutzte. Fortan beschäftigte ich mich immer wieder phasenweise damit, so gestaltete ich z.B. einzelne Kalender mit Photobearbeitungen von mir.

Im Sommer 2001 stellte ich dann meine bis dahin "gesammelten Werke" einer guten Freundin vor, die sich zu meinem Erstaunen überaus interessiert und begeistert zeigte, was meine Einstellung zu meinen Arbeiten grundlegend änderte, denn bis zu diesem Zeitpunkt waren meine Bilder bis auf wenige Ausnahmen eben nur "Privatkunst" für mich, ich war nicht davon ausgegangen, das sie auch anderen Leuten gefallen und so verließ kaum eins meiner Bilder bis um damaligen Zeitpunkt den heimischen PC. Die positive Bestätigung von Seiten Dritter motivierte mich nun aber, mich häufiger mit der PC-Kunst zu beschäftigen und die Bilder von ihrem "Schubladendasein" zu befreien. Das steigende positive Echo führte dann ab November 2001 zu einer regelmäßigen und immer intensiveren Beschäftigung mit der Computermalerei, ich schaffte mir neue Software und ein Grafiktablett, später ein Notebook für das entspannte Arbeiten an.

Ein Teil meiner Arbeiten entstanden durch Colorieren eingescannter Bleistiftskizzen, andere Bilder entstanden vollkommen am PC. Nahezu allen Bildern gemein ist eine relativ große "Spontanität" beim Malen, oftmals habe ich nur ein Grundgerüst vom späteren Aussehen des Bildes im Kopf und entscheide mich erst beim Malen für bestimmte Farben oder Formen, und dies meist auch ohne großes Nachdenken, manche Bilder entstehen sogar vollkommen intuitiv, ich beginne vor einem "weißen Bildschirm" und male einfach drauflos, ohne zu wissen, was am Ende für ein Bild entstehen soll, Ziel des Malens ist es nur, am Ende eine Form- und Farbkomposition zu erreichen, die aus meiner ganz persönlichen Sichtweise "ästhetisch und schön" wirkt. Diese intuitive Malweise ist auch der Grund, daß es für meine einzelnen Arbeiten keine universelle, für alle gültige Aussage bzw. Interpretation gibt; ich bin ohnehin der Meinung, das sich der Betrachter einem Bild unvoreingenommen nähern und einfach die Farben und Formen auf sich wirken lassen und sich dann seine eigene - und damit für ihn selbst perfekte - Interpretation machen sollte, es sollte für den Betrachter weniger wichtig sein "was der Maler sich denn dabei gedacht hat", wichtig ist nur, wie das Bild auf den Betrachter wirkt und was dieser sich dabei denkt, schließlich ist jeder Mensch eine unterschiedliche Persönlichkeit und jeder Mensch empfindet Farben und Formen anders und mißt ihnen eine andere, jeweils auf seinen persönlichen Lebenszusammenhang bezogene Bedeutung bei.

Ich bin der Meinung, daß die Menschen sich - und das braucht man nicht nur auf die Kunst zu beziehen - viel zu sehr auf uniforme Sichtweisen konzentrieren, die die individuelle Entwicklung des einzelnen Menschen viel zu wenig berücksichtigen. In diesem Sinne lade ich jedermann ein, sich beim Anschauen meiner Arbeiten eigene Ansichten zu gewinnen und meine Erläuterungen zu den einzelnen Bildern nicht als allgemeinverbindlichen Maßstab, sondern lediglich als meine ganz persönliche Sichtweise betrachten.

Lars Gellersen Oktober 2002




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